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Steigern des Bewusstseins und Wissens hinsichtlich Risikofaktoren für Diabetes, Auswirkungen von Diabetes und kompetenten Umgangs mit Menschen, die an Diabetes erkrankt sind.
Diabetes mellitus - speziell Typ 2 - ist eine Krankheit, die häufig spät diagnostiziert wird. Dies liegt daran, dass sich die Erkrankung in der Regel schleichend entwickelt und häufig zunächst keine akuten Beschwerden verursacht, aber auch daran, dass Risikofaktoren vom Einzelnen unterschätzt und/oder erste Anzeichen von Diabetes nicht erkannt oder als nicht gefährlich eingeschätzt werden. Geringe Bekanntheit der Risikofaktoren in der Bevölkerung und zu wenig Berücksichtigung im Krankenversorgungssystem tragen ebenfalls zur späten Diagnosestellung bei.
Breit angelegte Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit sind daher von großer Bedeutung und sollen verstärkt betrieben werden. Es fehlt insbesondere an zielgruppengerechter Information, Kommunikation und Aufklärung, um so spezifische Bevölkerungsgruppen wie z. B. Kinder, Jugendliche oder fremdsprachige Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.
Diabetesbezogene Informationen, die beispielsweise im Internet angeboten werden, unterliegen oftmals keiner Qualitätssicherung hinsichtlich Zuverlässigkeit oder Aktualität. Zudem mangelt es am zeitnahen Wissenstransfer zwischen Wissenschaft/Forschung und der praktischen Informationsvermittlung. Auch in Routine-Kontakten mit dem Krankenversorgungssystem kommt das Thema Diabetes kaum vor, Patientinnen und Patienten werden nicht systematisch über Risikofaktoren aufgeklärt.
Neben der genetischen Erkrankungsdisposition gelten als Risikofaktoren des Diabetes mellitus Typ 2 der Mangel an gesundheitswirksamer Bewegung und eine hochkalorische, zucker- und/oder fettreiche Ernährung begleitet von Übergewicht und Adipositas häufig in engem Zusammenhang mit Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten (metabolisches Syndrom). Auch psychosoziale Faktoren wie Stress oder psychische Erkrankungen wie Depressionen stellen Einflussfaktoren dar. Zusätzlich werden die benannten Risikofaktoren von sozio-ökonomische Faktoren beeinflusst. Jene noch näher zu definierenden Gruppen in der Bevölkerung, die von den beschriebenen Risikofaktoren besonders betroffen sind, haben ein vergleichsweise erhöhtes Diabetes-Risiko. Auch hier mangelt es an eigens konzipierten, den Risikogruppen gerechten Kommunikations- und Informationsstrategien.
An Diabetes erkrankte Kinder und Jugendliche oder Arbeitssuchende, deren Teilnahme an Aktivitäten oder deren Zugang zum Arbeitsmarkt aufgrund ihrer Erkrankung erschwert oder unmöglich ist (beispielsweise durch Beeinträchtigungen der Planbarkeit des Tagesablaufes bei insulinpflichtigen Diabetikerinnen/Diabetikern und eine damit verbundene Selbstkontrolle des Stoffwechsels), können Ablehnung erfahren, ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Menschen, die sich ausgrenzend verhalten (beispielsweise Lehrkräfte oder Arbeitgeber/innen), agieren oft aus Unwissenheit, Unerfahrenheit und Unsicherheit. Die Gründe sind vielfältig, erwachsen aus Vorurteilen, z. B. ein an Diabetes erkrankter Mensch sei weniger leistungsfähig, und nicht zuletzt auch aus Angst vor etwaigen Haftungen, z. B. bei Insulin- oder Medikamentengabe durch eine Lehrkraft.
Diabetesbezogene Gesundheitskompetenz wird aktiv vorangetrieben, und zwar durch ein gemeinsames politik- und gesellschaftsübergreifendes Ziehen an einem Strang (u. a. Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen, Wirtschaft).
Die Bevölkerung weiß über die Erkrankung Diabetes, ihre Folge- und Begleiterkrankungen, Risikofaktoren wie auch Vorbeugemöglichkeiten Bescheid. Die Gesundheitskompetenz Einzelner wird gezielt gefördert, Menschen können ihr eigenes Diabetes-Risiko selbst richtig einschätzen und verringern ein mögliches Risiko mit praktiziertem gesundem Lebensstil. Moderne Konzepte, die beispielsweise neue Technologien und Medien berücksichtigen, sind in diesem Zusammenhang wichtige Instrumente, mit deren Hilfe diabetesbezogene Gesundheitskompetenz gesteigert werden kann. Es existieren nachweislich erfolgreiche ziel- und risikogruppengerecht zugeschnittene Informationsinitiativen. Durch kontinuierliche enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung sind Informationen evidenzbasiert, qualitätsgesichert und leicht verständlich verfügbar.
Schwangere wissen, wie sie durch gesunden Lebensstil ihrem Kind einen guten Start ins Leben ermöglichen. Eltern wissen, wie sie bei ihren Kindern bewusst gesunde Vorlieben in den ersten Lebensjahren ausbilden. Pädagoginnen und Pädagogen sowie Entscheidungsträger/innen wissen, wie sie Lern- und Lebensumgebungen schaffen und gestalten können, damit alle Akteurinnen/Akteure in diesen Settings gesunden Lebensstil umsetzen und selbstbestimmt agieren können. Kinder erfahren und erlernen Ernährungswissen, Warenkunde und Kochkenntnisse in den Familien und auch in Bildungseinrichtungen.
Inklusion von Menschen mit Diabetes ist in allen gesellschaftlichen Bereichen gelebte Wirklichkeit. Berufsgruppen aus nicht medizinischen Bereichen, die mit Betroffenen beruflich interagieren, beispielsweise Lehrkräfte oder Arbeitgeber/innen, erhalten Schulungen im Umgang mit erkrankten Personen und erlangen so das Wissen und die Kompetenz Betroffene zu unterstützen.
Querverweise Strategien und Aktionspläne für das Wirkungsziel 1
Dieses Wirkungsziel berücksichtigt Inhalte aus folgenden Strategien und Aktionsplänen: