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Ziel ist es, Lebensbedingungen so zu gestalten, dass Risiken für das Entstehen von Diabetes wie auch seiner Folge- und Begleiterkrankungen einerseits für alle Bürgerinnen und Bürger reduziert werden, und anderseits die einzelne Person gesundheitsförderliche Entscheidungen trifft, im Sinne des WHO-Slogan "Die gesündere Wahl zur leichteren Wahl machen."
Konsumorientierung und alltägliche Lebensbedingungen beeinflussen das persönliche Gesundheitsverhalten und die eigenen Gesundheitsentscheidungen, werden aber oftmals für das Entstehen von Diabetes unterschätzt. Demgegenüber wird die individuelle Verantwortung für eine gesunde Lebensführung in den Vordergrund gestellt. Zudem verfügen Entscheidungsträger/innen häufig nicht über ausreichendes Wissen und es mangelt an Bewusstsein.
Lebens- und Umweltbedingungen unserer Gesellschaft verstärken das gehäufte Auftreten von Übergewicht, Adipositas und Diabetes. So wird immer häufiger auf zucker- und/oder fettreiche Lebensmittel zurückgegriffen, enthalten verarbeitete Nahrungsmittel viele Inhaltsstoffe, die sich auf den Stoffwechsel auswirken, tritt Bewegung im täglichen Leben weiter in den Hintergrund, ist der Lebensstil der Bevölkerung gekennzeichnet von kaum manueller Arbeit und sitzender Freizeitgestaltung, z. B. durch häufiges Nutzen elektronischer Medien.
Die Settings Kindergarten und Schule nehmen entscheidend Einfluss auf die Entwicklung von Gesundheitskompetenz, speziell hinsichtlich gesundheitsförderlicher Ernährungs- und Bewegungsstile. Maßnahmen, die das Gesundheitsverhalten der Menschen in ihren Settings (z. B. der Arbeitsplatz, die Gemeinde/Nachbarschaft, Konsum- und Freizeitwelten) positiv beeinflussen können, sind theoretisch wenig aufbereitet und praktisch kaum erprobt.
Produktangebot, Marketing- und Werbestrategien der Lebensmittelhersteller beeinflussen das Essverhalten von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Beispielsweise werden stark zucker- und/oder fetthaltige Speisen und Getränken, wie Süßigkeiten, Limonaden oder bestimmte Formen von Fastfood forciert angepriesen, zudem ist die an Kinder gerichtete Werbung, z. B. mit Comicfiguren oder den Produkten beigefügtem Spielzeug, allgegenwärtig.
Die Verantwortung, die Handels- und Herstellungsunternehmen in diesem Zusammenhang tragen, wird derzeit noch zu wenig thematisiert und eingefordert. So ist - obwohl etliche Unternehmen im Rahmen des EU-Pledge freiwillig auf an Kinder gerichtete Werbung verzichten - eine branchenweite Umsetzung wünschenswert.
Empfehlungen internationaler Organisationen, wie jene der WHO, legen politische Regulierung und Steuerung nahe, etwa durch gesetzliche Verordnungen (z. B. hinsichtlich des zulässigen Anteils an Salz oder Zucker in Nahrungsmitteln und der Bewerbung derartiger Produkte), Produktkennzeichnungen oder aber auch finanzielle Regulierungen, wie Preisgestaltung oder Steuern. Im Sinne eines sozialpartnerschaftlichen Zusammenarbeitens sind jedenfalls Selbstverpflichtungen noch vor gesetzlichen Maßnahmen auszuloten.
Jeden Tag werden in verschiedenen Politik- und Gesellschaftsbereichen, wie beispielsweise in den Sektoren Verkehr, Umwelt, Bildung und Arbeitsmarkt Entscheidungen getroffen, die die Gesundheit von Menschen beeinflussen. Mit Hilfe der Gesundheitsfolgeabschätzung können (politische) Vorhaben wie Gesetze, Strategien und Projekte hinsichtlich ihrer voraussichtlichen gesundheitlichen Konsequenzen analysiert und bewertet werden. Das Instrument der Gesundheitsfolgeabschätzung trägt so zur gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik wie auch zur Förderung von gesundheitlicher Chancengerechtigkeit bei und ist als wichtiger Pfeiler im Rahmen einer Health-in-all-Policies-Strategie zu sehen.
Alle Politik- und Gesellschaftsbereiche berücksichtigen die Grundsätze von Gesundheitsförderung und Prävention und unterstützen gesunde Lebensweisen und die Reduktion von diabetesfördernden Faktoren strukturell, im Sinne eines Setting- und System-Ansatzes.
Der Lebensraum ist so gestaltet, dass gesündere Entscheidungen zu präferierten Entscheidungen werden. Beispielsweise werden Gehen, Radfahren (Transportaktivitäten) und andere körperliche Aktivitäten im Alltag nicht nur ermöglicht, sondern durch die motivierende Gestaltung des Lebensraums auch aktiv gefördert; Bewegungsprogramme in der Schule und am Arbeitsplatz sind eingerichtet und werden nachhaltig angeboten, gesunde Angebote in der Gemeinschaftsverpflegung sind etabliert und werden durch entsprechende Kommunikationsstrategien begleitet. In Ausschreibungen und Vergaben von öffentlichen Aufträgen wird der gesundheitliche Einfluss der geplanten Initiative analysiert und bewertet.
Regeln und Kriterien für Unternehmen hinsichtlich der Weiterentwicklung bzw. Wahrung der gesundheitlichen Verantwortung für die Gesellschaft sind entwickelt, ausformuliert und werden eingehalten. Unternehmen agieren ihrer sozialen Verantwortung entsprechend und beeinflussen ganz gezielt mit der Produktion hoch qualitativer Lebensmittel und den zugehörigen Marketing- und Werbestrategien gesundes Kaufverhalten von Konsumentinnen und Konsumenten.
Durch intensive Zusammenarbeit und Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird die Reformulierung von Produkten, d. h. eine Änderung der Rezepturen entsprechend aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse forciert, sodass die gesündere Wahl beim Essen und Trinken die leichtere wird.
Querverweis Strategien und Aktionspläne für das Wirkungsziel 2
Dieses Wirkungsziel berücksichtigt Inhalte aus folgenden Strategien und Aktionsplänen: