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Ziel ist es, Menschen mit Diabetes den kompetenten Umgang mit der Erkrankung zu ermöglichen, damit sie ihre Lebensqualität und Alltagsfunktionen erhalten, verbessern bzw. wieder erlangen und diabetesspezifischen (chronischen) Folge- und Begleiterkrankungen vorbeugen bzw. diese reduzieren.
Menschen mit Diabetes erleben zwischen erstem Auftreten von Symptomen und Diagnosestellung Unsicherheiten bis hin zu massiven Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität - Störungen, die in weiterer Folge über den gesamten Krankheitsverlauf auftreten können. Nach der Diagnose muss der Zugang zu umfassenden, niederschwelligen und adäquaten Versorgungsangeboten je nach individuellem medizinischem und psychosozialem Bedarf für Betroffene und deren Zu- und Angehörige gewährleistet sein, um eigenständig und kompetent mit Diabetes umgehen zu können. Diese Befähigung ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess, der multiprofessionell begleitet werden muss.
Diabetes ist, wie andere chronische Erkrankungen auch, durch einen Phasenverlauf gekennzeichnet, d. h. stabile Phasen können sich mit instabilen Phasen oder lebensbedrohlichen Situationen abwechseln. Augenmerk ist auch auf psychische Komorbiditäten (z. B. Depressionen) zu legen.
Derzeit fehlt eine flächendeckende und kontinuierliche Verlaufsbegleitung, die sicherstellt, dass Menschen im Umgang mit der Erkrankung in allen Phasen unterstützt werden.
Damit die Person, die an Diabetes erkrankt ist oder auch einer Risikogruppe angehört, präventive und/oder therapeutische Empfehlungen umsetzen kann, ist es für sie nötig, ihren Versorgungsprozess aktiv mitzugestalten. Das Prinzip dieser partnerschaftlichen oder auch partizipativen Entscheidungsfindung mit dem diabetesspezifischen Betreuungsteam findet jedoch in der Praxis noch zu wenig Beachtung.
Betroffene beschäftigen zumeist aktuelle, den Alltag betreffende Herausforderungen, während Angehörige der Gesundheitsberufe eher diabetesspezifische Folge- und Begleiterkrankungen im Fokus haben. Individuelle und bedarfsorientierte Angebote, die sich an den subjektiven Gesundheitswerten, den Bedarfen sowie sozialen Rahmenbedingungen der Betroffenen und den vorhandenen Ressourcen orientieren, schaffen für Betroffene die Voraussetzung, um kompetent und eigenständig mit Diabetes leben zu können.
Der Alltag wirft allerdings immer wieder Fragen auf und weist auf Grenzen hin. Für die Überwindung von Hindernissen und Widerständen und die praktische Umsetzung der zu leistenden Unterstützung fehlen derzeit entsprechend niederschwellige, kontinuierlich begleitende und zielgruppenspezifische Angebote insbesondere der Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung.
Menschen mit Diabetes sowie deren Zu- und Angehörige werden über den gesamten Krankheitsverlauf begleitet. Das diabetesspezifische Betreuungsteam legt den Versorgungs- und Betreuungsprozess gemeinsam mit der betroffenen Person sowie deren Zu- und Angehörigen fest. Insbesondere Menschen mit bestehenden diabetesspezifischen physischen und psychischen Folge- und Begleiterkrankungen erhalten speziell angepasste multiprofessionelle Therapie, Begleitung und Unterstützung. Für Menschen mit Nebendiagnose Diabetes soll das Angebot der Akutgeriatrie/Remobilisation (AG/R)-Einrichtungen vermehrt genutzt werden. Fachliche Unterstützung bietet Hilfestellungen hinsichtlich alltagsrelevanter Fragen, Belastungen, Familienplanung, Sexualität, Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit, Lebensstil, Selbstbestimmung über die Gesundheit, Umgang mit Hindernissen und Rückschlägen. Bundesweit werden die entsprechenden Leistungen alters-, krankheits-, entwicklungsentsprechend angeboten. Maßnahmen sind niederschwellig, multiprofessionell eingerichtet und versorgen die Erkrankten kontinuierlich und strukturiert. Vielfältige Kommunikationsmittel transportieren die Informationen zu Betroffenen wie auch Zu- und Angehörigen. Die Angebote werden in berufsgruppen- und sektorenübergreifender Zusammenarbeit erstellt.
Die Betroffenen werden innerhalb ihres Umfeldes und der bestehenden Strukturen in ihren Ressourcen gestärkt, um mit der Erkrankung bestmöglich zu leben. Dabei soll sowohl die Lebensqualität verbessert als auch diabetesspezifischen Folge- und Begleiterkrankungen vorgebeugt werden.