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Qualitätsgesichertes Handeln in der Diabetesprävention und –versorgung stützt sich auf Wissen. Dieses wird aus Versorgungsforschung und -evaluation sowie vernetzten und sektorenübergreifend verfügbaren Daten generiert. Den handelnden Akteurinnen/Akteuren stehen diese Informationen und dieses Wissen zeitnah, qualitätsgesichert und strukturiert zur Verfügung.
Das teilweise Fehlen von Prävalenz- und Inzidenzdaten (z. B. Diabetesprävalenz, aber auch Prävalenz hinsichtlich Komplikationen) und anderen Datengrundlagen für Qualitätsmessung und Evaluation führt dazu, dass die grundlegende Voraussetzung für informiertes gesundheitspolitisches Handeln in diesen Bereichen nicht besteht. Vorhandene Daten (z. B. Daten, die von Personen im Kindesalter erhoben wurden) werden bisher nicht ausreichend mit anderen Daten (z. B. im Erwachsenenalter erhobene Routinedaten) zusammengeführt. Zentrale Herausforderung ist daher, vorhandene und gegebenenfalls zusätzlich benötigte Daten zu identifizieren, strukturiert zusammenzuführen und besser nutzbar zu machen.
Bisher sind Voraussetzungen (strukturell, datenschutzrechtlich, technisch, ethisch) für ein Zusammenführen unterschiedlicher Datenquellen oft nicht gegeben. Zudem fehlt ein standardisierter Minimaldatensatz, der das Minimum der zu erhebenden diabetesbezogenen Daten definiert, damit die Versorgung von Menschen mit Diabetes qualitätsgesichert über Institutionen und Sektoren hinweg regelmäßig beobachtet und beschrieben werden kann. Dies ist auch Grundlage für die prospektive Planung von Versorgungsstrukturen für Menschen mit Diabetes.
In einigen Versorgungsbereichen und für bestimmte Patientengruppen sind datenbasierte Feedbackberichte und daran gekoppelte Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung bereits vorhanden. Passende Lösungen, die alle Patientengruppen und Versorgungsbereiche umfassen, fehlen.
Bislang wird nicht ausreichend Präventions- und Versorgungsforschung betrieben, die Mittel für klinische Forschung sind limitiert. Insbesondere benachteiligte Gruppen sind noch nicht ausreichend berücksichtigt. Nicht ausreichendes Vernetzen zwischen Disziplinen, Professionen und Institutionen in der Forschung wie auch mangelnder Transfer evidenzbasierten Wissens von der Forschung in die Praxis und zwischen den Gesundheitsdienstleistern zeigen Verbesserungsbedarf an.
Diabetesbezogene Daten (insbesondere routinemäßig dokumentierte Abrechnungs- und Versorgungs-/Behandlungsdaten) werden sektorenübergreifend und ressourcenschonend (keine Mehrfacherhebungen) erfasst und für Forschung, Evaluation, Kommunikation und als Grundlage für Qualitätsverbesserung zugänglich gemacht. Die Krankenversorgung von Patientinnen/Patienten mit Diabetes wird über Sektorengrenzen hinweg abbildbar. Darauf basierende Outcome-Messungen ermöglichen Aussagen zur Versorgungsqualität, unterstützen strukturierte datenbasierte Feedbacksysteme und ermöglichen es konkrete Verbesserungsmaßnahmen zu setzen. Der definierte Minimaldatensatz wird als Grundanforderung angesehen.
Forschungsthemen, insbesondere Präventions-, Versorgungsforschung und klinische Forschung, werden multiprofessionell und nach aktuellen Standards aufgegriffen und bearbeitet. Die Beteiligung des niedergelassenen Bereichs ist für diese Bestrebungen essentiell und wird als integraler Bestandteil dieser Forschungsaktivitäten etabliert. Benachteiligte Gruppen werden entsprechend berücksichtigt.
Der Transfer von Wissen aus der Forschung in die Praxis passiert zeitnah, kommunizierte Inhalte sind evidenzbasiert, qualitätsgesichert und verständlich. Forschende und Leistungserbringer erstellen gemeinsam Empfehlungen für die Prävention von Diabetes und die Versorgung von Betroffenen und kommunizieren diese Inhalte.